Das Glaukom, umgangssprachlich auch als Grüner Star bezeichnet, ist eine ernstzunehmende Augenerkrankung, die mit fortschreitendem Verlauf zu irreversiblen Sehschäden führen kann. Doch wie wird ein Glaukom diagnostiziert, und welche modernen Untersuchungsmethoden ermöglichen eine frühzeitige Erkennung? Lassen Sie uns tiefer in die Welt des Grünen Stars eintauchen.
Die Diagnose des Glaukoms erfordert weit mehr als nur die Messung des Augeninnendrucks. Ein erfahrener Augenarzt muss den Sehnervenkopf am Augenhintergrund genau betrachten und beurteilen. Diese Fähigkeit ist das Ergebnis jahrelanger Facharztausbildung, die es dem Arzt ermöglicht, feine Veränderungen und Anomalien im Sehnervenkopf zu identifizieren, die auf ein Glaukom hinweisen.
Mit fortschreitendem Glaukom zeigt der Sehnervenkopf eine zunehmende Einsenkung seiner Oberfläche. Während diese Veränderung mit einem herkömmlichen Augenspiegel erkennbar ist, bedarf es zur genauen Vermessung eines speziellen Geräts. Hier kommt die HRT-Untersuchung (Heidelberg Retina Tomograph) ins Spiel. Eine Laser-Kamera erstellt dabei dreidimensionale Bilder vom Sehnervenkopf, und ein Computer wertet über 100.000 Messpunkte aus. Diese schmerzfreie und risikofreie Untersuchung ermöglicht eine präzise Analyse, ohne den Sehnerv oder die Netzhaut zu belasten.
Bei Verdacht auf eine Glaukomerkrankung bietet die Perimetrie zusätzliche Erkenntnisse darüber, ob bereits Ausfälle im Gesichtsfeld, also abnormale "blinde Flecken", vorhanden sind.
Um das Glaukom frühzeitig zu erkennen, können moderne Technologien wie OCT (Optische Kohärenz Tomographie) oder GDx (Laser Polarimetrie) eingesetzt werden. Beide Verfahren ermöglichen eine exakte Vermessung der Netzhautdicke. Ein frühes Zeichen des Glaukoms ist eine Abnahme dieser Dicke rund um den Sehnervenkopf, da sich in diesem Bereich die Nervenfasern des Sehnervs bündeln.
Neben der Glaukomdiagnose ermöglicht das OCT auch die frühzeitige Erkennung anderer Netzhautveränderungen, wie sie beispielsweise bei einer diabetischen Retinopathie oder Makuladegeneration auftreten können. Dies eröffnet eine neue Dimension in der Diagnostik und Verlaufskontrolle von Augenerkrankungen.
Indem wir uns intensiver mit den fortschrittlichen Methoden der Glaukomdiagnose befassen, können wir nicht nur die Risiken dieser ernsten Augenerkrankung besser verstehen, sondern auch aufzeigen, wie moderne Technologien dazu beitragen, frühzeitig präventive Maßnahmen einzuleiten und den Betroffenen eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.